CO2-Reduzierung Unternehmen

Weniger ist mehr

Unternehmen zählen zu den größten Treibhausgas-Emittenten in Baden-Württemberg. Erhebliche CO2-Einsparpotenziale bleiben leider oft genug ungenutzt. Dabei gibt es schon heute eine Vielzahl attraktiver Möglichkeiten, wie im Gewerbe- und Industriebereich energiebedingte Emissionen stark reduziert werden können.

Jens Bartels
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In Teilen der deutschen Industrie sind weiterhin noch große Energieeffizienzpotenziale ungenutzt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Hochschule Niederrhein. So könnten innerhalb der deutschen Industrie Effizienzpotenziale in Höhe von 44 Prozent ihres aktuellen Energiebedarfs (410 von 940 Terawattstunden) mit standardmäßig verfügbaren Energieeffizienz-Technologien und bei hoher wirtschaftlicher Zusatzrendite erschlossen werden, ohne dass dafür Produktionseinschränkungen nötig wären. Diese 410 Terawattstunden entsprechen in der Größenordnung etwa der Stromproduktion von acht großen Kern- oder Kohlekraftwerken plus der Kapazität von vier der sechs neuen LNG-Terminals. Während einige Unternehmen ihre Hausaufgaben bereits gemacht haben, fangen andere Unternehmen erst jetzt an, das Thema Energieeffizienz in den Fokus zu rücken.

CO2-Reduzierung im Unternehmen: PV-Anlagen installieren

Positive Auswirkungen auf die Klima- wie auf die Unternehmensbilanz haben auch Investitionen in die eigene Erzeugung von grünem Strom. Große Vorteile bietet etwa die Installation von PV-Anlagen. Sie liefern besonders günstig Solarstrom bei unbegrenzter Skalierbarkeit. Bei einer Lebensdauer von weit mehr als 20 Jahren amortisiert sich die Anlage bereits nach einigen Jahren bei einer sicheren Rendite. Wer als Unternehmer von den Vorteilen der Photovoltaiktechnik profitieren möchte, braucht lediglich eine ausreichend tragfähige Dachfläche oder eine Freifläche, auf der die Solarmodule montiert werden können. Natürlich lassen sich beispielsweise Firmenparkplätze mit PV-Modulen überdachen. Auch Windkraftanlagen können eine nachhaltige Energiequelle sein. Dabei ist eine Analyse des Windpotenzials unerlässlich. Je besser die Windbedingungen auf dem Firmengelände, desto höher der Ertrag.

Viele kleine Schritte gehen

Nicht zuletzt ist bei der eigenen Erzeugung von grünem Strom auch gut zu wissen: Wer eine ganze Produktion CO2-neutral umstellen möchte, geht besser viele kleine Schritte als einen einzigen großen. In Zukunft könnte als vielversprechender Energieträger auch grüner Wasserstoff eine wichtige Rolle dabei spielen, die Energieversorgung von Unternehmen in Baden-Württemberg nachhaltiger zu gestalten und gleichzeitig zum Klimaschutz beizutragen.