Wärmepumpe statt Gasheizung

Alternative zur Gasheizung

Vier von fünf Wärmepumpen sind gut, hat die Stiftung Warentest herausgefunden. Einige Modelle eignen sich auch für Altbauten. Und für Lärmsensible hat die Stiftung einen Praxistipp.

Katharina Lehmann
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Wärmepumpen nutzen die Wärme der Umgebungsluft, des Erdreichs oder des Grundwassers, übertragen diese auf einen Wasserkreislauf und pumpen das erwärmte Wasser zu den Heizkörpern im Haus. So wird Heizen klimaneutral – zumindest wenn der für die Pumpe benötigte Strom aus regenerativen Quellen stammt. Immer wieder heißt es jedoch, die Pumpen seien teuer, laut und vor allem ineffizient, vor allem Altbauten ließen sich damit nicht ordentlich erwärmen. Ob das wirklich stimmt, hat die Stiftung Warentest kürzlich mit fünf verschiedenen Modellen bei verschiedenen Temperaturen getestet. Ergebnis: Vier Wärmepumpen schneiden insgesamt mit „gut“ ab, eine mit „befriedigend“. In puncto Energieeffizienz und Umwelteigenschaften im Heizbetrieb bekamen zwei Anlagen das Urteil „gut“, drei „befriedigend“.

Nicht alle Pumpen gleich effizient

Eine Anlage hielt auch starkem Frost stand, zwei Anlagen schwächelten hingegen bei Tiefsttemperaturen – sie brauchten für die gleiche Wärmemenge deutlich mehr Strom und erreichten nicht durchgehend die gewünschte Vorlauftemperatur von 55 Grad Celsius. Im Altbau mit Radiatorheizkörpern kann das bedeuten, dass die Wohnung an frostigen Tagen nur langsam oder nicht richtig warm wird, so die Tester. Für Neubauten und gut gedämmte Bestandsgebäude mit Fußbodenheizung eigneten sich demnach alle Wärmepumpen im Test gut oder sehr gut. Auch war die Lärmbelastung den Testern zufolge im akzeptablen Bereich. Vier Modelle schnitten hier mit „befriedigend“ ab, eines mit „gut“. Zudem verfügten die Modelle über einen sogenannten Silent Mode, der aktiviert werden könne, sollte das Pumpengeräusch doch einmal stören. Bis auf eine büßten dann aber alle an Leistung ein und brauchen womöglich länger, um die Wohnung zu erwärmen.

Einen Anti-Lärm-Tipp hatten die Tester aber auch parat: Das Außengerät sollte möglichst nicht gegenüber einer Mauer aufgestellt werden, diese reflektiert den Schall. Übrigens: Wärmepumpen sind im Sommer besonders praktisch. Denn sie können auch kühlen, indem sie durch die Heizungsrohre kein erhitztes, sondern gekühltes Wasser pumpen. Und das schaffen die Geräte laut der Stiftung Warentest sogar recht stromsparend, am besten mit einer Flächenheizung wie der Fußbodenheizung.

Erschienen August 2024 in Unsere Zukunft